Die Glut, auf der wir wohnen

Auch wenn es an den meisten Orten kaum zu glauben ist, aber das Innere der Erde gleicht noch heute einem gigantischen Feuerball. Als sich vor Milliarden von Jahren die im Raum fliegenden Staubschichten zu grossen Objekten verbanden, entstand dabei eine Hitze, die noch heute zu spüren ist. Die einzelnen Gesteinsbrocken stiessen mit so unglaublicher Wucht zusammen, dass die Steine zu einem massiven Planeten verschmolzen. Mit der Zeit wurde die Erde so gross, dass neue Einschläge nicht mehr zu einer umfassenden Erwärmung der Oberfläche führen konnten. Der Planet kühlte ab. Dabei bildete sich die Erdkruste. Diese war anfangs noch schwach und brüchig. Immer wieder taten sich Risse auf, aus denen flüssiges Gestein quoll. Doch mittlerweile ist die Kruste so dick, dass die Erdwärme im Inneren sehr gut isoliert ist. An den Polen ist gut zu sehen, dass die Wärme des Kerns nicht durchgehend an die Oberfläche dringen kann. Dies gelingt nur in Regionen, in denen die Kruste durch Tektonik schwach wurde und Vulkane an die Oberfläche dringen können.
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Doch auch in tektonisch inaktiven Regionen kann die Erdwärme technisch genutzt werden. Hierzu müssen nur Bohrungen tief genug in die Erdkruste getrieben werden, damit ein deutlicher Temperaturanstieg zu verzeichnen ist. Die Bohrungen bleiben hierfür weit von den flüssigen Schichten des Kerns entfernt, denn hier wären die Temperaturen so hoch, dass keine Technik nutzbar bliebe. Schon ein Temperaturunterschied von zehn Grad im Vergleich zur Erdoberfläche kann ausreichen, um eine Wohnung im Winter zu heizen.