Tessin, Ticino – uno caro amico

Im Tessin wird Italienisch gesprochen, sein Hauptort ist Bellinzona, die grösste Stadt Lugano, und das Tessin ist der fünftgrösste Kanton der Schweiz. Alles bekannt, wohl wahr, aber wer weiss, woher der Name stammt? Richtig, vom Fluss Ticino (Tessin), der am Nufenpass entspringt, den Lago Maggiore durchfliesst und in Italien in den Po mündet.

Die Liste der Kulturgüter im Tessin ist ellenlang – ich picke mal ungeordnet einige heraus, die meine Zuneigung zu dieser Region unterstreichen: das Castelgrande in Bellinzona, das Castello Visconteo in Locarno, die Biblioteca Salita dei Frati in Lugano, die Villa Negroni in Vezia, San Nicolao in Giornico, Pfarrkirche San Vittore in Moleno und San Vittore in Balerna, San Martino in Pura und und und. Viel zu sehen, viel zu erleben und dazwischen das berühmte “dolce far niente” (süsses Nichtstun), das wir Schweizer uns von den Italienern abgucken könnten.

Leider alles nur ein Traum, denn meistens muss ich geschäftlich ins Tessin und zwar ins schöne Lugano, heute ein ziemlich angesagter Finanzplatz. Ehrlich gesagt, mag ich die Stadt nicht mehr so gern wie früher, all die Young Professionals dort haben die Atmosphäre auffällig verändert. Manchmal nehme ich auf der Heimreise einen Umweg und chille ein paar Tage im Glarnerland, da geht’s irgendwie uriger zu. Dort kenne ich ein “Seminarhotel Schweiz hoch zwei sozusagen” (mein ganz persönliches Qualitätssiegel): Es ist das Hotel Lihn in Glarus. Dort ist es ganz anders als Lugano, viel ruhiger und sehr erholsam.

Der besondere Zauber Graubündens

Von Kindesbeinen bin ich es gewohnt, in den Ferien nach Graubünden zu fahren. So hat sich im Laufe der Jahre eine Vertrautheit mit diesem grössten Kanton im äussersten Osten unseres Heimatlandes aufgebaut, die ich nicht mehr missen möchte. So schnuppere ich bei der Ankunft erst einmal ein bisschen die Luft von Chur am Rhein. Es ist ja kein Geheimnis, dass die Kantonhauptstadt nicht nur die älteste Stadt der Schweiz ist, sondern heute auch eine mit allerhöchstem Amüsierfaktor. Dies weiss ich natürlich erst aus eigener Anschauung, seit ich nicht mehr mit den Eltern nach Graubünden reise.

Schwert, Bischofsstab und Krone zieren das Wappen von Zuoz im Oberengadin. Diesen Ort haben meine Eltern einst als Ferienort auserkoren. Und ich bin ihm treu geblieben, bietet er mir doch winters beste Skimöglichkeiten und sommers die Möglichkeit zum Golfen. Inzwischen ist mein Domizil in Zuoz aber ein abweichendes, ich habe mich sozusagen auf ein Kastell in Golfplatznähe zurückgezogen, denn der Ort Zuoz ist deutlich stärker touristisch geprägt als in den alten Zeiten.

Was aber macht diesen besonderen Zauber von Graubünden aus, dem ich mich bis heute nicht entziehen kann, obwohl ich wirklich behaupten kann, ein weitgereister Mann zu sein. Ich sage es mal so: Alpen, Alpen, Alpen überall und über alles – das ist wunderschön und stets aufs Neue atemberaubend. Manchmal raffe ich mich – trotz des entrichteten Greenfees – zu einer Wanderung auf. In den kleinen Bergdörfern scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, und spätestens dann weiss ich: Ich werde wiederkommen.

Aber etwas hat sich geändert: Ich fahre mit dem eigenen Wagen in Urlaub, und ich verbringe immer die letzte Nacht im benachbarten Kanton Glarus, der nordwestlich von Graubünden liegt. Ich fand dort rein zufällig eine Übernachtungsmöglichkeit beim Anklicken des Stichwortes Seminarhotel Schweiz – so stiess ich auf das Hotel Lihn in Filzbach im Norden der Stadt Glarus. Dort speise ich, schaue ich ins Glarnerland und schlafe ich entspannt, ehe es endgültig auf die Heimreise geht.