200 Jahre Märchen á la Grimm

Vor 200 Jahren war eine Tätigkeit wie sms schreiben mit dolphin.ch noch unvorstellbar. Kinder und Jugendliche verbrachten ihre Zeit noch mit der Mithilfe am elterlichen Hof und im Haushalt. Abends aber, wenn das Feuer im Kamin entfachte, war Märchenzeit. Ende 1812 erschien nämlich erstmals das Buch „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm. Enthalten waren 86 Geschichten, darunter heute noch fesselnde Märchen wie jene von Hänsel und Gretel, Brüderchen und Schwesterchen, Frau Holle, Aschenputtel oder Rotkäppchen. Schon 1815 wurde der zweite Band veröffentlicht, der Geschichten wie Die Brautschau, Sterntaler oder Der Eisenhans enthielt. 
Wer aber waren diese Gebrüder, die noch heute die Fantasie unserer Kinder beflügeln? Jacob und Wilhelm entstammten einer Theologen- und Beamtenfamilie aus dem deutschen Hanau. Während die Brüder Grimm in Marburg Jus studierten, lernten sie den Romantiker Clemens Brentano kennen. Auf Anregung des Dichters und des Schriftstellers Achim von Arnim begannen Jacob und Wilhelm Grimm verschiedene Märchen zu sammeln. Volkslieder und literarische Werke wurden schliesslich sprachlich überarbeitet und im Buchmärchenstil veröffentlicht. Angeblich soll eine Schneidersgattin aus Kassel massgeblich am Erfolg der Brüder beteiligt gewesen sein. Dorothea Viehmann dürfte den Grimms einen grossen Teil der Märchen erzählt haben. Die „Viehmännin“ wurde in den gesammelten Werken übrigens als einzige Quelle erwähnt.