Bewerbung ohne Foto?

Diskriminierung von Minderheiten ist in allen Ländern der Erde ein grosses Problem. Nur in wenigen Regionen konnte eine Benachteiligung aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht oder Religion so weit unter Kontrolle gebracht werden, dass die Betroffenen nicht mehr darunter zu leiden haben. Eine mögliche Massnahme gegen Diskriminierung ist die Bewerbung ohne Bild. In den USA, wo die Rassendiskriminierung ein besonders grosses Problem darstellt, werden Bewerbungen, die ein Bewerbungsfoto enthalten, mittlerweile kaum noch angenommen. Grosse Unternehmen, die Bewerbungen aus aller Welt enthalten, beschäftigen gezielt Mitarbeiter, die nur die Bilder aus den Bewerbungsmappen entfernen sollen. So sollen die verantwortlichen Personalchefs von jedem Verdacht der Rassendiskriminierung geschützt werden. Die Benachteiligung einer Minderheit kann nicht nachgewiesen werden, wenn nicht bekannt war, dass ein Angehöriger einer Minderheit unter den Bewerbern war.

Doch die Entfernung der Bilder genügt oftmals nicht, um einen wirklich objektiven Blick auf einen Bewerber zu erlangen. Auch der Name selbst kann deutliche Hinweise auf die Herkunft geben. So kann zum Beispiel ein türkischer Name in vielen Ländern dazu führen, dass ein Bewerber nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Auch die Diskriminierung von Frauen kann nur vermieden werden, indem die Namen aus der Bewerbung herausgefiltert werden. Zuletzt ist es die Forderung vieler Gleichstellungsbeauftragter, dass auch das Geburtsdatum nicht mehr im Lebenslauf genannt werden muss. Die Bewerbungsschreiben älterer Mitbürger sollen auf diese Weise aufmerksamer gelesen werden. Zu viele Personalverantwortliche würden Bewerber über 50 sonst ungeachtet ihrer Fähigkeiten ablehnen. In Europa wäre eine Bewerbung, die all diese Ratschläge beherzigt aktuell völlig chancenlos. Ohne Bewerbungsfoto und mit unvollständigen Angaben zur Person wird eine Bewerbung in der Regel abgelehnt.